TAFEL IV
DER RAUMGEBORENE
Hör du, O Mensch, auf die Stimme der Weisheit, hör auf die Stimme von THOTH, dem Atlanter. Großzügig gebe ich dir von meiner Weisheit, gesammelt aus der Zeit und aus dem Raum von diesem Zyklus; Meister der Mysterien, SONNE des Morgens, ewig lebend, ein Kind des LICHTS, mit Helligkeit strahlend, Stern des Morgens, THOTH, der Lehrer des Menschen, ist von Allem.
Vor langer Zeit, in meiner Kindheit, lag ich unter den Sternen auf dem lange begrabenen ATLANTIS und träumte von Mysterien weit oberhalb der Menschen. Damals in meinem Herzen, wuchs dort ein großes Verlangen, um den Pfad zu erobern, der zu den Sternen führt. Jahr für Jahr suchte ich nach Weisheit, ich suchte neue Erkenntnis und folgte dem Weg, bis endlich meine SEELE, unter großer Mühsal, aus ihrer Gebundenheit ausbrach und hinwegsprang. Frei war ich, von der Gebundenheit des Erden-Menschen, frei vom Körper, sauste ich durch die Nacht. Endlich war für mich der Sternen-Raum geöffnet; frei war ich von der Gebundenheit der Nacht. Jetzt suchte ich bis zum Ende des Raumes nach Weisheit, weit jenseits der Erkenntnis des endlichen Menschen.
Weit in den Raum hinaus reiste ungehindert meine SEELE, in den Lichtkreis der Unendlichkeit. Fremd, jenseits des Wissens, waren einige der Planeten, groß und gigantisch, jenseits der Träume von Menschen. Dennoch fand ich Gesetz, in all seiner Schönheit, das durch sie und zwischen ihnen wirkte, so wie hier unter Menschen. Weiter sauste meine Seele durch die Schönheit der Unendlichkeit, weit durch den Raum flog ich mit meinen Gedanken.
Dort ruhte ich mich auf einem Planeten voller Schönheit aus, Klänge voller Harmonie erfüllten die ganze Luft; dort waren Gestalten, die sich nach der Ordnung bewegten, groß und majestätisch wie Sterne in der Nacht; in harmonischer Aufstellung, geordnetem Gleichgewicht, Symbole des Kosmischen, gleich dem Gesetz.
Viele der Sterne passierte ich bei meiner Reise, viele der Menschenrassen auf ihren Welten; manche reichten hoch wie Sterne des Morgens, manche fielen tief in die Schwärze der Nacht. Jeder Einzelne von ihnen kämpfte sich aufwärts, erreichte die Höhen und lotete die Tiefen aus, bewegte sich manchmal in den Bereichen der Helligkeit, durchlebte die Dunkelheit, erreichte das Licht.
Wisse, O Mensch, dass Licht dein Erbe ist, wisse, dass Dunkelheit nur ein Schleier ist, Versiegelt in deinem Herzen ist ewige Helligkeit, die darauf wartet, den Moment der Freiheit zu erobern, die darauf wartet, den Schleier der Nacht zu zerreißen.
Einige fand ich, die den Äther erobert hatten, frei von Raum waren sie, obwohl sie dennoch Menschen waren. Unter Verwendung der Kraft, die die Grundlage ALLER Dinge ist; bauten sie fern im Raum einen Planeten, hervorgerufen durch die Kraft, die durch den ALLEM {den Universalem Geist} fließt; die sich verdichtete und den Äther zusammenfügte, zu Formen, die so wuchsen, wie sie es wollten. In der Wissenschaft übertreffen sie, mächtig in Weisheit, Söhne der Sterne, alle der Rassen.
Lange Zeit verweilte ich und beobachtete ihre Weisheit, sah, wie sie aus dem Äther heraus gigantische Städte erschufen, in Rosa und Gold. Herausgeformt aus dem Urelement, der Grundlage aller Materie, dem weit verstreuten Äther.
Weit in der Vergangenheit hatten sie den Äther erobert, befreiten sich selbst vom Zwang des Gefangenseins; formten in ihrem Verstand {ihren Gedanken} nur ein Bild, und eilig erschaffen wuchs es.
Weiter dann eilte meine Seele durch den Kosmos, und sah ständig neue Dinge und alte, sie lernte, dass der Mensch wahrlich ein Raum-Geborener ist, eine Sonne von der Sonne, ein Kind von den Sternen.
Wisse du, O Mensch, welche Form {Gestalt} auch immer du bewohnst, gewiss ist sie eins mit den Sternen. Deine Körper sind nichts als Planeten, die sich um ihre zentralen Sonnen drehen. Wenn du das Licht von aller Weisheit erreicht hast, frei sollst du sein, um im Äther zu erstrahlen—eine der Sonnen, die die äußere Dunkelheit erleuchtet—einer der ins Licht gewachsenen Raum-Geborenen. Ebenso wie die Sterne mit der Zeit ihren Glanz verlieren, das Licht aus ihnen geht in die große Quelle über; so geht, O Mensch, deine Seele vorwärts, und lässt die Dunkelheit der Nacht hinter sich.
Du bist herausgeformt aus dem Uräther, erfüllt mit dem Glanz, der aus der Quelle fließt, gebunden an den Äther, der sich ringsum zusammenfügte, der jedoch ständig lodert, bis er endlich frei ist. Hebe deine Flamme aus der Dunkelheit empor, fliehe vor der Nacht und du wirst frei sein.
Ich reiste durch die Raum-Zeit, und wusste, dass meine Seele endlich befreit war; ich wusste, dass ich jetzt der Weisheit folgen könnte, bis ich endlich zu einer Ebene überging, vom Wissen verborgen, der Weisheit nicht bekannt, die sich jenseits all dessen erstreckt, was wir kennen. Jetzt, O Mensch, sobald ich dieses Wissen hatte, wuchs glücklich meine Seele, denn jetzt war ich frei. Höre du Raum-Geborener, hör auf meine Weisheit, weißt du nicht, dass du ebenfalls frei sein wirst.
Hör du erneut, O Mensch, auf meine Weisheit und höre das, du könntest ebenfalls leben und frei sein, du bist Nicht von der Erde—irdisch, sondern Kind des Unendlichen Kosmischen Lichts.
Weißt du nicht, O Mensch, von deinem Erbe, weißt du nicht, dass du wahrlich das Licht bist? Eine Sonne der großen Sonne, sobald du Weisheit erlangst, wahrlich bewusst von deiner Verwandtschaft mit Licht.
Jetzt gebe ich zu dir Wissen, Freiheit, um in dem Pfad zu gehen, den ich getreten habe, und zeige dir wahrlich, wie ich durch mein Streben den Pfad trat, der zu den Sternen führt.
Horche du, O Mensch, und wisse von deiner Gebundenheit, wisse, wie du dich selbst befreien kannst aus den Schlingen. Aus der Dunkelheit heraus sollst du dich erheben, eins mit dem Licht und eins mit den Sternen. Folge du immer den Pfad der Weisheit, nur dadurch kannst du von unten aufsteigen. Das Schicksal des Menschen führte ihm ständig vorwärts, hinein in die Kurven des Unendlichen Allem {A.d.Ü.: Mit Allem ist hier der Universale Geist/Gott/der Eine gemeint}.
Wisse du, O Mensch, dass aller Raum geordnet ist, nur durch Ordnung bist du Eins mit dem Allem. Ordnung und Gleichgewicht sind das Gesetz des Kosmos, folge nach und du wirst Eins sein mit dem Allem.
Derjenige, der dem Pfad der Weisheit folgen möchte, muss offen sein, zur Blume des Lebens, er muss sein Bewusstsein aus der Dunkelheit heraus ausweiten, und muss durch Zeit und Raum in dem Allem fließen.
Tief in der Stille musst du zuerst verweilen, bis du endlich frei bist vom Verlangen, frei von der Sehnsucht in der Stille zu sprechen, erobere durch Stille den Zwang der Worte. Sich vom Essen enthalten, bis wir das Verlangen nach Nahrung besiegt haben, das der Zwang der Seele ist.
Dann lege dich in der Dunkelheit nieder, schließe du deine Augen vor den Strahlen des Lichts. Zentriere deine Seelen-Kraft am Ort deines Bewusstseins, schüttle sie frei von den Bindungen der Nacht. Platziere in deinem Gedanken-Ort das Bild, das du begehrst, stell den Ort dar, den du zu sehen begehrst, vibriere rückwärts und vorwärts mit deiner Macht, löse die Seele aus ihrer Nacht heraus. Heftig musst du schütteln, mit all deiner Macht, bis endlich deine Seele frei sein soll.
Mächtig jenseits der Worte ist die Flamme des Kosmischen, in Ebenen hängend, unbekannt für den Menschen, mächtig und ausgeglichen, sich in einer Ordnung bewegend, Musik aus Harmonien, weit jenseits des Menschen. Sie spricht mit Musik und singt mit Farbe, lodert seit Anbeginn des Ewigen Allem.
Ein Funken der Flamme seid ihr, O meine Kinder, ihr, die ihr mit Farbe brennt und mit Musik lebt; hört auf die Stimme und ihr sollt frei sein.
Freies Bewusstsein ist mit dem Kosmischen verschmolzen {zusammengefügt in einem Ganzen}, ist Eins mit der Ordnung und dem Gesetz des Allem {des Universalen Geists, des Einem}.
Weißt du nicht Mensch, dass aus der Dunkelheit heraus; Licht hervorlodern soll, ein Symbol des Allem.
Bete du dieses Gebet zur Erlangung von Weisheit; bete für das Kommen des Lichts zu dem Allem.
"Mächtiger GEIST des LICHTS, der durch den Kosmos hindurchscheint, rück meine Flamme näher in Harmonie zu dir—heb mein Feuer aus der Dunkelheit heraus empor, ein Magnet des Feuers, der Eins ist mit dem Allem."
"Hebe meine Seele empor, du Macht und Potenz, Kind des Lichts, wende dich nicht ab, rück mich in Kraft hinein, um in deinem Glutofen zu schmelzen; Eins mit allen Dingen und alle Dinge in Einem, Feuer von dem Lebens-Stamm und Eins mit dem Gehirn."
Sobald du deine Seele aus ihrer Gebundenheit befreit hast, wisse, dass für dich, die Dunkelheit vorüber ist. Ständig magst du durch den Raum nach Weisheit streben, nicht gebunden durch Fesseln, die ins Fleisch geschmiedet sind.
Vorwärts und aufwärts in das Morgenrot, blitze frei auf, O Seele, ins Reich des Lichts. Bewege dich nach der Ordnung, bewege dich in Harmonie, frei bewegen sollst du dich mit den Kindern des Lichts.
Suche du und erkenne du, meinen SCHLÜSSEL der Weisheit, dadurch, O Mensch, wirst du sicherlich frei sein.