Vom Beginn des Lebens

bis zum Tag der Reinigung

 

 

 

Die Lehren, die Geschichte und die Prophezeiungen

der Hopi-Leute,

wie es erzählt wurde, vom verstorbenen

Dan Katchongva, vom Sonnen-Klan

(ca. 1865-1972)

 

 

Übersetzt von Danagyumptewa.


 

Dieses Booklet wird durch freiwillige Beiträge bezahlt.

 

Erstausgabe, veröffentlicht vom Komitee für Traditionelles Indianisches Land und Leben, Los Angeles, Kalifornien 1972.

 

Zweite Ausgabe (überarbeitet), veröffentlicht von Land and Life, Inc., Los Angeles, Kalifornien 1977

 

Dritte Ausgabe, veröffentlicht von Hopi Land and Life, einem konstituierenden Mitglied der Taos Learning Centers, Inc. (nicht gewinnorientiert), Taos, New Mexico, 1982.

 

Herausgegeben von Thomas Francis Tarbet

 

Dies ist eine Übersetzung der Buchversion FROM THE BEGINNING OF LIFE TO THE DAY OF PURIFICATION, die 1982 in Dritter Ausgabe herausgegeben wurde; bearbeitet von Thomas Francis Tarbet.  Es gibt auch noch eine Übersetzung von Gisbert Bölling, dessen Version leicht von diesem Original abweicht und die noch zusätzliche ERLÄUTERUNGEN von Danaqyumptewa beinhaltet.

 

EINFÜHRUNG

 

     Dan Katchongva, der verstorbene Sonnen-Klan-Führer von Hotevilla, verbrachte mehr als ein Jahrhundert in diesem Leben, in dessen Verlauf er das Privileg hatte, den Kampf zwischen der alten Welt und der modernen Welt mitzuerleben, worin er viele alte Prophezeiungen erfüllt sah. Er erlebte das ganze Spektrum, vom friedlichen Dorfleben bis zur heftigsten Einmischung, die die Hopi seit dem Ende der vorherigen Welt gekannt haben.

     In einem Vortrag, der am 29. Januar 1970 aufgezeichnet wurde, erzählte Dan die Geschichte vom Volk des Friedens, vom Anbeginn der Zeit bis zu den Angriffen, die 1906 zur Gründung von Hotevilla führten, von der Schule, dem Geld, und den Polizeisystemen, die den Hopi-Weg innerhalb dieser Generation zu beenden drohten; und die Konsequenzen für Amerika und die Welt.

     Der Gedanke, seine Rede zu veröffentlichen, erwuchs aus der Erkenntnis, dass diejenigen, die diese Tragödie verursachen, und die Millionen, die sie unterstützen, nicht bestehen könnten, wenn sie nur einen flüchtigen Blick auf die damalige Absicht hinter den Hopi-Widerstand gegen die ausländische Kontrolle werfen würden.

     Dan stimmte der Veröffentlichung dieses Bocklets unter der Bedingung zu, dass es niemals verkauft werden sollte, und behauptete, dass die Hopi-Lehren zu verkaufen, sein würde wie das Verkaufen seiner eigenen Mutter.

     Er wählte die Teile aus, die veröffentlicht werden sollten, und die Genauigkeit der Übersetzung wurde sorgfältig durch seinen Dolmetscher Danaqyumptewa festgelegt, wobei der Schwerpunkt auf dem ursprünglichen Wortlaut lag.

     Aussagen hinsichtlich der Kojote- und Grauadler-Klans, die Dan später hinzufügen wollte, wurden in dieser Ausgabe auf den Seiten 14, 15 und 27 eingefügt. {A.d.Ü.: Diese Übersetzung ist nicht seitensynchron.}

     Zusätzlich zu den Prophezeiungen, die während seiner Lebzeiten erfüllt wurden, wurde Dan von seinem Vater erzählt, dass er den Beginn des letzten Ereignisses dieser Ära erleben würde, den großen Tag der Reinigung. Dan Katchongva starb 1972.                                

T. F. T.

 

 

 

 

“Alles, was ich habe,

ist mein Pflanzstock

und mein Mais.

Wenn du gewillt bist,

zu leben wie ich,

kannst du hier

bei mir leben.”

 

 

 

 

 


DER BEGINN DES LEBENS

 

      Irgendwo da unten in der Unterwelt wurden wir vom Großen Geist, dem Schöpfer erschaffen. Wir wurden erschaffen, zuerst einer, dann zwei, dann drei. Wir wurden als gleichwertig erschaffen, aus Einsheit, in einer geistigen Weise lebend, wo das Leben ewig ist. Wir waren glücklich und in Frieden mit unseren Mitmenschen. Alle Dinge wurden reichlich von unserer Mutter Erde zur Verfügung gestellt, auf die wir platziert wurden. Wir mussten weder pflanzen noch arbeiten, um Nahrung zu bekommen. Krankheit und Mühen waren unbekannt. Für viele Jahre lebten wir glücklich und vermehrten uns zu einer großer Anzahl.

     Als uns der Große Geist erschuf, gab er uns auch Anweisungen oder Gesetze, um danach zu leben. Wir versprachen nach seinen Gesetzen zu leben, sodass wir friedlich bleiben würden und nutzten sie als Leitlinie dafür, um glücklich auf diesem Land zu leben, wo er uns erschaffen und platziert hat. Aber von Anfang an warnte er uns, dass wir uns nicht von bestimmten Dingen verleiten lassen dürfen, durch die wir diese perfekte Lebensweise verlieren könnten.

     Natürlich hatten wir in diesem Leben den Vorteil von vielen guten Dingen, also brachen wir nach und nach das Gebot des Schöpfers, indem wir das taten, was er uns sagte, nicht zu tun. Also bestrafte er uns, indem er uns so machte, wie wir jetzt sind, mit sowohl Seele als auch Körper. Er sagte, "Von nun an werdet ihr alleine gehen müssen. Ihr werdet krank werden und die Dauer eures Lebens wird begrenzt sein."

    Er bildete unsere Körper aus zwei Prinzipien, Gut und Böse. Die linke Seite ist gut, denn sie enthält das Herz. Die rechte Seite ist böse, denn sie hat kein Herz. Die linke Seite ist ungeschickt, aber weise. Die rechte Seite ist klug und stark, aber es fehlt ihr an Weisheit. Es würde einen ständigen Kampf zwischen den beiden Seiten geben, und durch unsere Handlungen würden wir entscheiden müssen, welche stärker war, die Böse oder die Gute.

     Wir lebten für viele Jahre auf gute Art und Weise, aber letztendlich erwies sich die Böse als stärker. Einige der Leute vergaßen oder ignorierten die Gesetze des Großen Geistes und begannen erneut Dinge zu tun, die seinen Anweisungen widersprachen. Sie wurden materialistisch, dachten sich viele Dinge zu ihrem eigenen Vorteil aus und teilten Dinge nicht so, wie sie es in der Vergangenheit getan hatten. Dies führte zu einer großen Spaltung, denn einige wollten immer noch den ursprünglichen Anweisungen folgen und auf einfache Weise leben.

     Die Einfallsreichen, klug, aber ohne Weisheit, machten viele destruktive Dinge, durch die ihre Leben zerrüttet wurden, und die drohten, das ganze Volk zu zerstören. Von vielen der Dinge, die wir heute sehen, ist bekannt, dass sie zu dieser Zeit existiert haben. Letztendlich blühte die Unmoral. Das Leben der Leute wurde verdorben durch soziale und sexuelle Freizügigkeit, die die Frau und die Töchter des Kikmongwi’s (des Häuptlings) geschwind miteinbezog, welche selten nach Hause kamen, um sich um ihre häuslichen Pflichten zu kümmern. Nicht nur der Kikmongwi, sondern auch die hohen religiösen Führer hatten das gleiche Problem. Bald waren die Führer und andere mit guten Herzen besorgt, dass das Leben der Leute außer Kontrolle geraten würde.

     Der Kikmongwi versammelte die Hohepriester. Sie rauchten und beteten für Führung in Richtung eines Wegs um die Korruption zu beseitigen. Viele Male versammelten sie sich, bis schließlich jemand vorschlug, dass sie umziehen, einen neuen Ort finden, und ein neues Leben beginnen.

    

DAS EINTRETEN IN DIE GEGENWÄRTIGE WELT

 

     Jetzt hatten sie oft bestimmte heftig pochende Geräusche gehört, die von oben kamen, somit wussten sie, dass dort jemand wohnen könnte. Es wurde beschlossen, dass dies untersucht werden muss. Ich werde dies kurz beschreiben, denn die ganze Geschichte würde viel Platz beanspruchen.

     Da sie mit Weisheit begabt waren, erschufen sie für diesen Zweck Vögel. Ich werde drei nennen. Zwei, die bekannt sind für ihre Stärke und Schnelligkeit, sind der Kisa [ein Falke] und der Pavowkaya [eine Schwalbe]. Der dritte war ein Moochnee [auf die Spottdrossel bezogen]. Sein Flug ist peinlich, aber er ist bekannt dafür, weise zu sein. Sie wurden jeweils zu verschiedenen Zeiten erschaffen, mit Hilfe von Zaubergesängen, Tabakrauch und Gebeten, aus bloßer Erde und Speichel, die von einem weißen Umhang [Ova] überdeckt waren. Jeder wurde respektvoll empfangen und jedem wurden für seine Mission Anweisungen erteilt, sollte er Erfolg haben. Die ersten beiden schafften es nicht die obere Seite des Himmels zu erreichen, aber der dritte, Moochnee, kam durch die Öffnung in diese Welt.

     Die neue Welt war wunderschön. Die Erde war grün und blühte. Der Vogel beachtete alle seine Anweisungen. Sein Sinn für Weisheit führte ihn zu dem Wesen, von dem er angewiesen wurde zu suchen. Als er es fand, war es Mittag, denn das Wesen, Maasauu, der Große Geist, bereitete sein Mittagsmahl vor. Maiskolben lagen neben dem Feuer. Er flog hinunter und landete oben auf seinem Kisi [schattigen Haus] und verlautbarte seine Ankunft.

      Maasauu war vom Besucher nicht überrascht, denn durch seine Weisheit und seinen Geruchssinn wusste er bereits, dass jemand kommen würde. Respektvoll begrüßte er ihn und lud ihn ein, sich zu setzen. Die Unterredung war kurz und klar. "Warum bist du hier? Könnte es wichtig sein?" "Ja," sagte Moochnee, "ich wurde von den Unterweltleuten hierher geschickt. Sie möchten in dein Land kommen und mit dir leben, denn ihre Wege wurden verdorben. Mit deiner Erlaubnis möchten sie hierherziehen zu dir und ein neues Leben beginnen. Deshalb bin ich gekommen." Maasauu antwortete unverblümt, aber mit Respekt, "Sie können kommen."

     Mit dieser Nachricht kehrte der Vogel in die Unterwelt zurück. Während er weg war, hatten der Kikmongwi und die Anführer weitergemacht zu beten und auf seine erfolgreiche Rückkehr gewartet. Nach seiner Rückkehr mit den guten Neuigkeiten von der neuen Welt und der Erlaubnis von Maasauu, dass sie kommen durften, waren sie überglücklich.

     Jetzt war die Frage, wie sie nach oben kommen sollten, deshalb rauchten sie wieder und beteten um Führung. Letztendlich stimmten sie zu, einen Baum zu pflanzen, der nach oben wachsen und als Pfad dienen sollte. Sie pflanzten den Samen von einem Shalavee [Fichtenbaum], dann beteten sie und sangen Zaubergesänge. Der Baum wuchs und wuchs, bis er den Himmel erreichte, aber seine Zweige waren so weich und so zahlreich, dass er sich unter dem schweren Erddruck an der Spitze verbog, sodass er den Himmel nicht durchbohrte. Sie pflanzten einen anderen Samen, dieser sollte ein Louqu [eine Kiefer] werden. Er wuchs, als sie ihre Zaubergesänge sangen. Dieser Baum war kräftig und stark. "Sicher wird dieser durchgehen," dachten sie. Aber es war erfolglos, denn seine Zweige verbogen sich auch beim Kontakt mit dem festen Objekt. Wieder pflanzten sie einen Samen. Dieses Mal war es ein Pakave [Schilf]. Da es ein spitzes Ende hatte, durchbohrte es den Himmel nach oben in die neue Welt.

     Inzwischen war all dies geheim gehalten worden. Nur geeignete rechtschaffene und einmütige Leute wurden über die Pläne informiert, die verdorbene Welt zu verlassen. Sie wurden vorbereitet auszuziehen, und sobald sie wussten, dass es erfolgreich war, begannen sie, auf der Innenseite der Pflanze emporzukommen und rasteten zwischen den Verbindungsstößen, während sie sich bis zur Öffnung vorarbeiteten."

     Als sie zu dieser Welt gelangten, war alles schön und friedlich. Das Land war jungfräulich, unbehelligt. Sie waren sehr glücklich. Sie sangen und tanzten vor Freude, aber ihre Freude war kurzlebig, denn in dieser Nacht verstarb die Tochter des Häuptlings plötzlich. Jeder war traurig und besorgt. Die Leute sahen sich argwöhnisch an. Ein böser Zauber war verhängt worden. Dies rief große Sorge hervor, dass eine Hexe oder arglistige Person unter ihnen sein könnte.

     Jetzt hatte der Kikmongwi große Macht, die er nutzen musste, um die Bedenken seines Volkes auszuräumen. Er machte ein kleines Klößchen aus Maismehl, welches er über die Gruppe von Leuten warf. Derjenige, auf dessen Kopf es landete, wäre der Schuldige. Es landete auf dem Kopf eines Mädchens. Eine schnelle Entscheidung wurde getroffen, um sie durch die Öffnung zurück in die Unterwelt zu werfen. Die Boshaftigkeit musste beseitigt werden, denn sie wollten friedlich in diesem neuen Land leben. Aber das Hexenmädchen schrie um Gnade und sagte ihnen, dass sie auf ihrer langen Reise vielen Hindernissen und Gefahren aller Art gegenüberstehen würden, und dass ihre Dienste von Nutzen werden würden, denn sie hatte Macht, gegen das Böse zu kämpfen. Sie forderte den Kikmongwi auf, zurückzublicken, hinunter in die Unterwelt. Er schaute und sah sein Kind glücklich mit den anderen Kindern in der Unterwelt spielen, wohin wir nach dem Tod alle zurückkehren werden. Sie (das Hexenmädchen) wurde verschont, aber sie ließen sie dort allein, vielleicht hoffend, dass sie durch eine unbekannte Ursache zugrunde gehen würde.

    

DAS ERSTE TREFFEN MIT DEM GROSSEN GEIST IN DIESER WELT

 

     Hier erschien ihnen der Große Geist zuerst auf dieser Erde, um ihnen die Anweisungen zu geben, nach denen sie leben und verfahren sollten. Sie teilten sich in Gruppen auf, jede mit ihrem auserkorenen Anführer. Er legte ihnen Maiskolben in verschiedenen Längen vor. Sie wurden angewiesen, jeweils einen Maiskolben auszuwählen, den sie auf ihrer Reise mitnehmen sollten, für ihr Auskommen und ihren Lebensunterhalt. Einer nach dem anderen, wählten sie gierig die längsten und am besten aussehenden Maiskolben aus, bis nur noch der kürzeste übrig war. Sie realisierten nicht, dass dies ein Test der Weisheit war. Der kürzeste Maiskolben wurde vom bescheidensten Führer ausgewählt. Dann gab der Große Geist ihnen ihre Namen und die Sprachen, durch die sie erkannt werden würden. Der letzte, der den kurzen Maiskolben auswählte, wurde HOPI genannt.

     HOPI bedeutet nicht nur, friedlich zu sein, sondern auch zu gehorchen und den Anweisungen des Großen Geistes zu vertrauen, und keine seiner Lehren für Einfluss oder Macht zu verdrehen oder in irgendeiner Weise die Hopi-Lebensweise zu verderben. Ansonsten wird der Name weggenommen.

     Dann gab er ihnen Anweisungen, gemäß denen sie zu einem bestimmten Zweck in die vier Ecken des neuen Landes migrieren sollten, um viele Fußspuren, Felsschriften und Ruinen zu hinterlassen, denn mit der Zeit würden viele vergessen, dass sie alle eins waren, vereint durch einen einzigen Zweck beim Emporkommen durch das Schilf.

     Jetzt, wo wir oben waren, folgten wir alle unseren eigenen Führern, aber solange wir die Anweisungen des Großen Geistes nicht vergaßen, konnten wir überleben. Wir waren jetzt durch ein Gelöbnis verpflichtet, nach diesen Anweisungen zu leben und unser Muster der Migration zu vervollständigen. Maasauu sagte uns, dass wer auch immer der Erste sein würde, der ihn findet, würde der Anführer von jenen sein, die nachfolgen sollten, dann verschwand er.

 

EIN AKT DER PROPHETISCHEN KONSEQUENZ

 

     Wir migrierten über viele Jahre in alle Ecken dieses Kontinents, und machten als wir reisten unseren Anspruch kenntlich, wie es diese Markierungen bis heute eindeutig bezeugen. Auf unserem Weg hielten wir in der Nähe des großen Flusses an, der heute bekannt ist als der Colorado. Wir waren weit gereist und hatten viel Wissen erlangt, ohne unsere Anweisungen zu vergessen. Der Anführer der Gruppe war vom Bogen-Klan, ein großer Häuptling mit Weisheit. Aber hier verschwand dieser große Häuptling in die dunkle Nacht. Nachdem er seine Familie in Schlaf versetzt hatte, machte er sich auf die Suche nach dem Erd-Zentrum, wo sich schlaue, geniale Leute aus allen Nationen treffen, um die Zukunft zu planen. Irgendwie fand er den Ort und wurde mit Respekt begrüßt. Es war ein wunderschöner Ort mit allen möglichen guten Dingen. Gutes Essen wurde ihm von den schönsten Mädchen vorgesetzt. Es war alles sehr verlockend.

     Bis heute kannten wir nicht die Bedeutung dieser Aktion. Es hatte mit der Zukunft zu tun. Durch diese Aktion verursachte er eine Veränderung im Muster des Lebens, da wir uns dem Ende des Lebenszyklus dieser Welt nähern, so, dass viele von uns die materialistische Welt suchen würden, und versuchen, all die guten Dinge zu genießen, die sie zu bieten hat, bevor wir uns selbst zerstören. Diejenigen, die mit der Kenntnis der heiligen Anweisungen ausgestattet sind, werden dann sehr achtsam leben, denn sie werden sich an diese Anweisungen erinnern und an sie glauben, und auf ihren Schultern wird das Schicksal der Welt ruhen. Die Leute werden die guten Lebensweisen verderben und dasselbe Leben wie das hervorbringen, aus dem wir in der Unterwelt geflohen sind. Der heilige Körper der Frau wird nicht länger verborgen bleiben, denn der Schutzschild wird erhoben, ein Akt der Versuchung in Richtung sexueller Freizügigkeit, die auch genossen werden wird. Die meisten von uns werden in all der Verwirrung verloren sein. Eine Bewusstheit, dass etwas Außergewöhnliches geschieht, wird sich bei den meisten Leuten entwickeln, denn sogar ihre Anführer werden verwirrt sein, indem sie sich selbst verunreinigen. Es wird schwierig sein zu entscheiden, wem man folgen soll.

     Die Hopi wussten, dass sich das alles ereignen würde. All diese Aspekte des heutigen Lebensmusters waren geplant. Deshalb müssen wir heute fest bei unserem Glauben bleiben, um zu überleben. Die einzige Möglichkeit ist, den Anweisungen des Großen Geistes zu folgen.

 

DIE MISSION DER BEIDEN BRÜDER

 

     Dieser Häuptling des Bogen-Klans hatte zwei erwachsene Söhne. Als sie vom Fehlverhalten ihres Vaters erfuhren, waren sie sehr traurig. Ihr Wissen über die Lehren, die sie von ihm erhalten hatten, war alles geordnet. Jetzt wurden sie allein gelassen, um ihre Leute zu führen, denn schon am nächsten Tag starb ihr Vater.

     Sie baten ihre Mutter, ihnen zu erlauben, den Auftrag ihrer Anweisungen für ein Ereignis dieser Art auszuführen. Sie antwortete, dass es ihnen überlassen bliebe, denn ihr Wissen war vollständig. Laut Absprache sollte der jüngere Bruder weiter nach Maasauu suchen und sich dort niederlassen, wo er ihn fand. Dort würde er auf die Rückkehr seines älteren Bruders warten, der nach Osten zur aufgehenden Sonne reisen sollte, wo er sich kurz ausruhen würde. Während er sich ausruht, muss er auf die Stimme seines jüngeren Bruders hören, der erwarten würde, dass er ihm zu Hilfe kommt, denn die Veränderung im Lebensmuster wird die Lebensweise seiner Leute mächtig durcheinandergebracht haben. Unter dem Druck eines neuen Herrschers werden sie mit Sicherheit vom Angesicht der Erde hinweggefegt werden, wenn er nicht kommt.

     Deshalb stehen wir heute immer noch fest vor den Anweisungen des Großen Geistes. Wir werden weiterhin nach Osten schauen und beten für seine unverzügliche Rückkehr.

     Der jüngere Bruder warnte den Älteren, dass sich das Land und die Leute verändern würden. "Aber lass dein Herz nicht beunruhigt sein", sagte er, "denn du wirst uns finden. Viele werden sich vom Lebensplan von Maasauu abwenden, aber ein paar von uns, die seinen Lehren treu sind, werden in unseren Behausungen bleiben. Der alte Charakter unserer Köpfe, die Form unserer Häuser, die Anordnung unserer Dörfer, und die Art des Landes, auf dem unser Dorf steht, und unsere Lebensweise. Alles wird ordnungsgemäß sein, wodurch du uns finden wirst."

     Bevor die ersten Leute ihre Migrationen begannen, wurde den Leuten die Hopi genannt werden eine Reihe von Steintafeln gegeben. Auf diese Tafeln schrieb der Große Geist die Gesetze, nach denen die Hopi den guten Lebensweg, den friedlichen Weg bereisen und leben sollten. Sie enthalten auch eine Warnung, die die Hopi beachten müssen, denn mit der Zeit würden sie von boshaften Leuten beeinflusst werden, um den Lebensplan von Maasauu zu verlassen. Es würde nicht leicht sein, dagegen anzukämpfen, denn es würde viele gute Dinge beinhalten, die viele gute Leute dazu verleiten würden, diese Gesetze aufzugeben. Die Hopi würden in eine äußerst schwierige Position geführt werden. Die Steine enthalten Anweisungen, die in einem solchen Fall zu befolgen sind.

     Der ältere Bruder sollte eine der Steintafeln mit sich zur aufgehenden Sonne nehmen, und sie wieder mit zurückbringen, sobald er den verzweifelten Ruf nach Hilfe hört. Sein Bruder wird sich in einem Zustand der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung befinden. Seine Leute haben die Lehren vielleicht aufgegeben, und ihre Ältesten nicht mehr respektiert und sich sogar gegen ihre Ältesten gestellt, um ihre Lebensweise zu zerstören. Die Steintafeln werden die letzte Bestätigung ihrer wahren Identität und Brüderlichkeit sein. Ihre Mutter ist der Sonnen-Klan. Sie sind die Kinder der Sonne.

     Deshalb muss es ein Hopi sein, der von hier zur aufgehenden Sonne gereist ist und irgendwo wartet. Daher ist es nur der Hopi der diese Welt noch ordnungsgemäß rotieren lässt, und es ist der Hopi der gereinigt werden muss, wenn diese Welt gerettet werden soll. Keine andere Person irgendwo wird dies erreichen.

     Der ältere Bruder musste auf seiner Reise schnell reisen, denn es war nicht viel Zeit, deshalb wurde das Pferd für ihn geschaffen. Der jüngere Bruder und seine Leute machten sich weiter auf die Suche nach Maasauu.

     Auf ihrem Weg kamen sie in ein Land, das fruchtbar und warm aussah. Hier zeichneten sie ihre Klan-Symbole auf dem Felsen, um das Land zu beanspruchen. Dies wurde vom Feuer-Klan, vom Spinnen-Klan und vom Schlangen-Klan gemacht. Dieser Ort heißt jetzt Moencopi. Sie haben sich dort zu diesem Zeitpunkt nicht niedergelassen.

      Während die Leute migrierten, wartete Maasauu darauf, dass die ersten ankommen. In jenen Tagen pflegte er in der Nähe des Ortes, wo er lebte, Spaziergänge zu machen, und trug einen Strauß violetter Blumen [du-kyam-see] in seinem Gürtel. Eines Tages verlor er sie auf dem Weg. Als er nach ihnen suchte, stellte er fest, dass sie von der Krötenechsenfrau aufgeklaubt worden waren. Als er sie nach den Blumen fragte, weigerte sie sich, sie zurückzugeben, gab ihm aber stattdessen ihr Versprechen, dass sie ihm in Zeiten der Not helfen würde. "Ich habe einen Metallhelm,“ sagte sie ihm, (was möglicherweise bedeutet, dass bestimmte Leute mit Metallhelmen den Hopi helfen würden, wenn sie in Schwierigkeiten geraten).

     Oft würde Maasauu etwa eine halbe Meile nördlich von seiner Du-pa-cha (eine Art provisorisches Haus) zu einem Ort gehen, wo ein langer Felsen lag, der einen natürlichen Unterschlupf bildete, den er als den Ort ausgewählt haben musste, an dem er und die ersten Leute sich einander finden würden. Während er dort wartete, wollte er sich amüsieren, indem er ein Spiel spielte, um seine Fähigkeiten zu testen, dessen Name (Nadu-won-pi-kya) später im Leben der Hopi eine wichtige Rolle spielen sollte, denn es war hier, wo das Wissen und die Weisheit der ersten Leute getestet werden sollte. Bis vor Kurzem pflegten Kinder dort ein ähnliches Spiel zu spielten, so etwas wie ein Versteckspiel. Eine Person würde sich verstecken, und es dann durch Klopfen auf den Felsen signalisieren, welches den Klang auf eine besondere Art und Weise übertragen würde, sodass die anderen nicht genau sagen konnten, woher das Klopfen kam. (Vor einigen Jahren wurde dieser Felsen von staatlichen Straßenbauunternehmen zerstört.) Hier fanden sie Maasauu wartend.

 

DAS TREFFEN MIT MAASAUU IN DER NÄHE VON ORAIBI

 

     Bevor die Migrationen begannen, hat Maasauu es verlauten lassen, wenn auch vielleicht nicht durch direkte Anweisungen, dass wer auch immer ihn zuerst finden würde, der Anführer dort sein würde. Später wurde klar, dass dies ein Verfahren war, durch das ihr wahrer Charakter spezifiziert würde.

     Als sie ihn fanden, versammelten sich die Leute und setzten sich zu ihm, um zu reden. Das erste, was sie wissen wollten, war, wo er wohnte. Er antwortete, dass er genau nördlich von dort an einem Ort namens Oraibi lebte. Aus einem bestimmten Grund nannte er es nicht vollständig. Der vollständige Name ist Sip-Oraibi, und bedeutet, irgendwas das verfestigt wurde, in Bezug auf die Tatsache, dass dies der Ort ist, wo die Erde in fester Form gemacht wurde.

     Sie baten um Erlaubnis, dort bei ihm zu wohnen. Er antwortete nicht direkt, denn in ihnen sah er Böses. "Es liegt ganz an euch," sagte er. "Ich habe hier nichts. Mein Leben ist einfach. Alles, was ich habe, ist mein Pflanzstock und mein Mais. Wenn ihr bereit seid, so zu leben, wie ich es tue, und meinen Anweisungen folgt, dem Lebensplan, den ich euch geben werde, könnt ihr hier bei mir leben, und euch um das Land kümmern. Dann werdet ihr ein langes, glückliches, fruchtbares Leben haben."

     Dann fragten sie ihn, ob er ihr Anführer sein wolle, und dachten, dass ihnen so ein friedliches Leben gesichert sei. "Nein," antwortete er, "derjenige, der euch hierher geführt hat, wird der Anführer sein, bis ihr euer Muster des Lebens erfüllt" (denn er sah in ihre Herzen und wusste, dass sie immer noch viele selbstsüchtige Begehren hatten). "Danach werde ich der Anführer sein, aber nicht vorher, denn ich bin der Erste und ich werde der Letzte sein." Nachdem er all die Anweisungen bei ihnen hinterlassen hatte, verschwand er.

    

DIE GRÜNDUNG DES DORFES ORAIBI

 

     Das Dorf Oraibi wurde in Übereinstimmung mit den Anweisungen des Großen Geistes besiedelt und erbaut. {A.d.Ü.: Es ist über 10.000 Jahre alt und somit die älteste ständig bewohnte Ansiedlung Nordamerikas.} Der Häuptling des Bogen-Klans war der Vater des zeremoniellen Ordens. Sie blieben einige Zeit unter der Führung des Bogen-Klans, vielleicht bis dass Korruptionen einsetzten. Wie du dich erinnern wirst, hatte der bisherige Bogen-Klan-Häuptling sein Ansehen verunreinigt durch die Teilnahme an der Veränderung des Lebensmusters.

     Später übernahm der Bären-Klan. Dies könnte daran gelegen haben, dass der Bär stark und mächtig ist. Es mag auch andere Gründe gegeben haben, wie etwa eine Prophezeiung, die besagt, dass ein Bär, der irgendwo im nördlichen Teil des heutigen Europas schläft, zu einer bestimmten Zeit erwachen und in den nördlichen Teil dieses Landes wandern würde, wo er warten würde. Diese Gruppe heißt Bären-Klan, weil sie bei der Stelle des Schildsymbols auf einen toten Bären gestoßen sind. Die meisten der wichtigen Leute behaupteten, vom Bären-Klan zu sein, einschließlich der Blauvogel- und Spinnen-Klan Leute.

     Aus irgendeinem Grund wurde der Kojote-Klan, der von Sh-got-kee in der Nähe von Walpi migrierte, als schlechte Leute angesehen, obwohl sie sehr schlau waren. Zuerst durften sie nicht eintreten, aber in Übereinstimmung mit unserem Brauch wurden sie nach der vierten Anfrage eingelassen, aufgrund der Vereinbarung, dass sie als ein Schutz fungieren und rechtzeitig für den Häuptling plädieren würden, sollten Schwierigkeiten auftreten. Aber sie wurden gewarnt, vorsichtig zu sein, auch wenn Getreue bis zuletzt treu bleiben könnten. So ist es bei allen Klans, denn entlang des Wegs werden die meisten von uns unsere Führer um des Ruhmes willen täuschen, was dazu tendieren wird, unsere Wege zu verschmutzen und unseren Glauben aufs Spiel zu setzen.

     Die letzte Gruppe, die in Oraibi sein durfte, war der Grauadler-Klan. Als sie ihre Migrationen beendet hatten, ließen sie sich zunächst in New Mexico nieder. Da sie kriegerisch und Unruhestifter waren, wurden sie von den Pueblo-Indianern vertrieben. Als sie in dieses Gebiet kamen, ließen sie sich zuerst in Mushongnovi auf dem zweiten Tafelberg (Mesa) nieder, mit der Abmachung, dass sie keinen Ärger machen würden. Sollten sie ihre Abmachung brechen, sollten sie ohne Widerstand gehen.

     Sie machten Ärger in Mushongnovi, also gingen sie wie versprochen. Sie gingen über Oraibi, wo sie darum baten aufgenommen zu werden. Nach mehreren Versuchen erhielten sie schließlich Einlass, und sie versprachen wie im anderen Dorf, dass sie freiwillig gehen würden, sollten sie Schwierigkeiten machen. Gemäß dieser Vereinbarung würde der Häuptling von Mushongnovi dann überlegen, ob er sie am zweiten Tafelberg wieder aufnehmen oder nach New Mexico zurückschicken sollte, wo die Pueblo-Leute mit ihnen umgehen könnten wie sie es für angebracht hielten.

     Das abgelegte Gelöbnis mit dem Großen Geist, hat uns verpflichtet, seiner Lebensweise zu folgen. Er gab uns das Land, um es durch unsere zeremoniellen Pflichten zu nutzen und zu pflegen. Er unterwies uns und zeigte uns den Wegeplan, nach dem wir unser Leben regeln müssen. Wir schrieben dieses Muster auf einen Stein, sodass wir immer daran erinnert werden, der geraden Straße zu folgen. Die Hopi dürfen nicht von dieser Straße wegdriften oder er wird uns dieses Land wegnehmen. Dies ist die Warnung, die uns Maasauu gegeben hat.

     Oraibi Dorf wurde fest angesiedelt. Die migrierenden Leute versammelten sich dort und baten um Aufnahme in das Dorf. Der Kikmongwi und die Hohepriester würden deren Anfrage immer prüfen und ihr Urteil auf deren Charakter und Weisheit gründen. Diejenigen, die Anzeichen von Überheblichkeit zeigten, wurden abgewiesen und aufgefordert, zu den südlichen Tafelbergen zu gehen, wo ihre Art von Leuten lebte. Nur gute Leute, demütig und aufrichtig in ihren Gebeten, wurden aufgenommen.

     Unter den Zeremonien jeder Gruppe war das Gebet für den Regen wichtig, damit die Feldfrüchte wachsen sollten und eine Fülle an Nahrung produzieren. Die Leute waren wegen ihres Lebensunterhalts davon abhängig. Überhebliche Menschen wurden nicht aufgenommen, damit die Gebete nicht verschmutzt würden.

     Oraibi war jetzt fest errichtet. Das Muster der religiösen Ordnung wurde festgelegt. Zyklus für Zyklus haben wir unserer Mutter Erde, unserem Vater Sonne, dem Großen Geist, und allen Dingen durch unsere Zeremonien Respekt gezollt. Wir waren glücklich, denn wir waren vereint als eins.

 

DIE ANKUNFT EINER ANDEREN VORAUSGESAGTEN RASSE

 

     Die Zeit verging, Leute gingen von uns, und die Prophezeiungen von Dingen die kommen werden, wurden von Mund zu Mund weitergegeben. Die Steintafeln und die Felszeichnung des Lebensplans wurden oft von den Ältesten nachgeprüft. Angsterfüllt warteten sie, als sie die Prophezeiung nacherzählten, dass eines Tages eine andere Rasse von Leuten in ihrer Mitte erscheinen und unser Land für sich beanspruchen würde. Er {der weiße Mann} würde versuchen, unser Muster des Lebens zu ändern. Er würde "eine süße Zunge" oder eine "gespaltene Zunge" und viele gute Dinge haben, durch die wir in Versuchung kommen würden. Er würde Gewalt anwenden, beim Versuch uns zum Einsatz von Waffen zu verleiten, aber wir dürfen nicht auf diesen Trick hereinfallen, denn dann würden wir selbst in die Knie gezwungen werden, von wo aus wir uns vielleicht nicht erheben könnten. Auch dürfen wir unsere Hand niemals gegen irgendeine Nation erheben. Wir nennen diese Leute jetzt Bahanna. {A.d.Ü.: Damit sind die "weißhäutigen Menschen" gemeint, die grausam und gierig sind. Derselbe Ausdruck "Pahana" oder "Bahana" wird in anderen Schriften auch verwendet für den "Wahren" oder "Verlorenen" Weißen Bruder, der nach Osten ging und von dort zurückkehren wird. Er wird mit der Farbe Rot assoziiert und diese "Rote Kraft" wird die Hopi-Leute reinigen.}

 

DIE KRÄFTE DER REINIGUNG

 

     Wir haben Lehren und Prophezeiungen, die uns informieren, dass wir auf die Zeichen und Omen achten müssen, welche sich ereignen werden, um uns Mut und Stärke zu geben, bei unserem Glauben zu bleiben. Blut wird fließen. Unsere Haare und unsere Kleidung werden auf der Erde verstreut sein. Die Natur wird zu uns sprechen mit ihrem mächtigen Hauch des Windes. Es wird Erdbeben und Überschwemmungen geben, die große Katastrophen verursachen werden, Veränderungen bei den Jahreszeiten und beim Wetter, das Verschwinden von Wildtieren, und Hungersnot in verschiedenen Formen. Es wird allmählich Korruption und Verwirrung zwischen den Führern und den Leuten auf der ganzen Welt geben, und Kriege werden wie mächtige Winde entstehen. All dies wurde seit Beginn der Schöpfung geplant.

     Wir werden drei Leute haben, die hinter uns stehen, bereit, um unsere Prophezeiungen zu erfüllen, wenn wir in hoffnungslose Schwierigkeiten geraten: das Meha-Symbol (welches sich auf eine Pflanze bezieht, mit langer Wurzel, milchigem Saft, die nachwächst, wenn sie abgeschnitten wird, und eine Blüte hat, die wie eine Swastika {ein Kreuzsymbol mit abgewinkelten oder gebogenen Armen} geformt ist, und die vier großen Kräfte der Natur in Bewegung symbolisiert), das Sonnensymbol und das Rote Symbol. Bahanna’s Eindringen in die Hopi-Lebensweise wird das Meha-Symbol in Bewegung setzen, sodass bestimmte Leute für die vier großen Kräfte der Natur (die vier Richtungen, die kontrollierenden Kräfte, die ursprüngliche Kraft) arbeiten werden, die die Welt in den Krieg reißen werden. Wenn dies geschieht, werden wir wissen, dass unsere Prophezeiungen wahr werden. Wir werden an Stärke gewinnen und standhaft bleiben.

     Diese große Bewegung wird fallen, aber weil ihre Subsistenz {Grundlage} Milch ist und weil sie von den vier Kräften der Natur kontrolliert wird, wird sie wieder auferstehen, um die Welt in Bewegung zu bringen und einen weiteren Krieg erschaffen, in dem sowohl das Meha- als auch das Sonnensymbol am Werk sein werden. Dann wird es ruhen, um ein drittes Mal emporzusteigen. Unsere Prophezeiung sagt voraus, dass das dritte Ereignis das entscheidende sein wird. Unser Wegeplan sagt das Ergebnis voraus.

     Diese heilige Schrift spricht das Wort des Großen Geistes. Es könnte bedeuten den geheimnisvollen Lebenssamen mit zwei Prinzipien von Morgen, die auf eins hinweisen, in dem zwei sind. Das dritte und letzte, was wird es hervorbringen, Reinigung oder Zerstörung?

     Dieses dritte Ereignis wird vom Roten Symbol abhängen, welches das Kommando übernehmen und die vier Kräfte der Natur (Meha) zugunsten der Sonne in Bewegung setzen wird. Wenn er diese Kräfte in Bewegung setzt, wird die ganze Welt zittern und rot werden und sich gegen die Leute wenden, die das kulturelle Leben der Hopi behindern. Zu all diesen Leuten wird der Tag der Reinigung kommen. Demütige Leute werden zu ihm rennen auf der Suche nach einer neuen Welt und nach der Gleichheit, die ihnen verweigert wurde. Er wird umbarmherzig kommen. Seine Leute werden die Erde wie rote Ameisen bedecken. Wir dürfen nicht nach draußen gehen, um zuzusehen. Wir müssen in unseren Häusern bleiben. Er wird kommen und die bösen Leute einsammeln, die die roten Leute, die hier zuerst waren, behindern. Er wird nach jemandem suchen, den er an seiner Lebensweise erkennen wird, oder an seinem Kopf (dem speziellen Hopi-Haarschnitt), oder an der Beschaffenheit seines Dorfes und seiner Behausungen. Er ist der einzige, der uns reinigen wird.

     Der Reiniger, unter dem Befehl des Roten Symbols, wird mithilfe der Sonne und des Meha die Schlechten aussortieren, die die Lebensweise der Hopi, die wahre Lebensweise auf der Erde, gestört haben. Die Bösen werden enthauptet und werden nicht mehr sprechen. Dies wird die Reinigung für alle rechtschaffenen Leute sein, für die Erde, und für alle Lebewesen auf der Erde. Die Krankheiten der Erde werden geheilt werden. Mutter Erde wird wieder blühen und alle Leute werden sich für lange Zeit in Frieden und Harmonie vereinen.

     Aber wenn sich dies nicht verwirklicht, wird die traditionelle Identität der Hopi auf Druck von Bahanna verschwinden. Durch den Einfluss des weißen Mannes, durch seine Religionen und durch den Wegfall unseres heiligen Landes werden die Hopi dem Untergang geweiht sein. Dies ist der Universale Plan, der seit Beginn der Zeit durch den Großen Geist spricht.

     In diesem Sinne, führe ich als Hopi keine Kriege gegen irgendein Land, denn wenn ich das tue, wird der Reiniger es herausfinden und mich für das Kämpfen bestrafen. Und da ich ein Hopi bin, schicke ich meine Kinder nicht über den Ozean, um zu kämpfen. Wenn sie das wollen, liegt das an ihnen, aber sie werden nicht mehr Hopi sein, wenn sie es tun.

     Da ich also Sonnen-Klan bin, und die Sonne der Vater aller Lebewesen ist, liebe ich meine Kinder. Wenn sie realisieren, wovon ich spreche, müssen sie mir helfen, diese Welt zu retten.

     Die Hopi wurden auf dieser Seite der Erde platziert, um sich aufgrund ihrer zeremoniellen Pflichten um das Land zu kümmern, genauso wie andere Rassen von Leuten anderswo auf der Erde platziert wurden, um auf ihre eigene Weise für sie zu sorgen. Zusammen halten wir die Welt im Gleichgewicht und drehen uns ordnungsgemäß. Wenn die Hopi-Nation verschwindet, wird die Bewegung der Erde exzentrisch, das Wasser wird das Land verschlingen, und die Leute werden zugrunde gehen, und die Ameisen werden die Erde erben. Nur ein Bruder und eine Schwester können übrig bleiben, um ein neues Leben zu beginnen.

 

DIE GETREUEN HOPI BEGEGNEN IHRER PRÜFUNG

 

     Bahanna kam mit großer Ambition und Großzügigkeit und bot eifrig seine Hand an, um dabei zu helfen unsere Lebensweise zu "verbessern", und gründete Schulen, um uns die "bessere Art & Weise" seines Lebens zu lehren. Er bot uns seine Medizin und Gesundheitspraktiken an, und sagte, dass dies uns helfen würde, länger zu leben. Er bot an, uns zu helfen, unsere Grenze zu markieren, und behauptete, dass wir auf diese Weise mehr Land haben würden. In allen Dörfern lehnten wir sein Angebot ab. Er bemühte sich uns auf viele Arten zu erziehen, aber es gelang ihm nicht, dass wir uns seinen Wünschen fügten, denn wir waren zu dieser Zeit alle eine Einheit und glaubten an die Anweisungen von Maasauu.

     Sein nächster Versuch war Angst. Er formierte eine Polizeitruppe, die zum Teil aus bestimmten Leuten bestand, die durch seine Angebote in Versuchung gekommen waren und Waffen zur Verfügung gestellt hatten. Er drohte uns zu verhaften und uns ins Gefängnis zu bringen, aber wir blieben trotzdem standhaft. Die Androhungen von Festnahme und Inhaftierung wurden in die Tat umgesetzt. Dörfer gerieten in Panik und schwächere Leute begannen sich zu unterwerfen. In Oraibi zerfiel unsere Dorfführung, als Lololma (Bären-Klan) eine Vereinbarung mit der Regierung der Vereinigten Staaten traf.

     Wir, die noch immer an Maasauu geglaubt hatten, einschließlich der wichtigsten Priester der religiösen Orden, versammelten sich und lehnten den Antrag des Kikmongwi’s, sich zu unterwerfen, ab. Wir setzten uns zusammen und rauchten und beteten, dass wir mutig genug sein würden, unsere Haltung einzunehmen. Wir nahmen unsere Steintafel heraus und studierten sie bis ins kleinste Detail. Wir überprüften den Wegeplan {manchmal auch mit Lebensplan bezeichnet} sorgfältig, der auf dem Felsen in der Nähe unseres Dorfes geschrieben war. Diesem Plan müssen wir immer folgen, denn er ist korrekt und vollständig. Wir erkannten, dass der Feuer-Klan (d.h. mein Vater, Yukioma) führen muss, denn sein Symbol, Maasauu, steht rechts von dem Schilf, wie er nach außen zeigt. {A.d.Ü.: Dies bezieht sich auf die "Lebensplan-Petroglyphe".} Wir interpretierten auch, dass wir, da unsere Lebensweise verdorben wurde, an einen neuen Ort ziehen müssen, wo wir in der Lage sein würden, dem Weg ohne Einmischung zu folgen und unsere zeremoniellen Pflichten für alle Wesen fortzuführen.

     Wir rauchten und beteten wieder und überdachten, dass dieses Dorf, Oraibi, unser Mutterdorf ist. All unsere heiligen Schreine sind hier verwurzelt und dürfen nicht unbeaufsichtigt bleiben. Wir wussten, dass der Weg schwierig sein würde, mit vielen Hindernissen. Wir wussten, dass wir durch den Neuankömmling immer noch geplagt sein würden, und dass wir uns weiterhin allen Tests der Schwäche unterziehen müssten, deshalb einigten wir uns darauf, zu bleiben.

     Das Unheil begann seinen Lauf zu nehmen. Die Regierung wollte, dass alle Hopi-Kinder in Schulen gesteckt werden sollten. Sie sagten, es würde uns gut tun, aber wir wussten, dass dieses "Gute" nur an der Oberfläche sein würde, und dass das, was darunter lag, das kulturelle Leben der Hopi zerstören würde. Vielleicht dachten sie, dass die Kinder mit einer Ausbildung in der Lage sein könnten, den alten Menschen zu helfen, aber wir wussten, dass das nicht so sein würde, weil sie lernen würden, wie Weiße zu denken, also würden sie den alten Menschen nie helfen. Stattdessen würden sie indoktriniert und ermutigt werden, sich gegen uns zu wenden, so wie sie es eigentlich heute tun. Um also gemäß den Anweisungen des Großen Geistes gut zu sein, weigerten wir uns, unsere Kinder in die Schulen zu stecken.

     Also würden sie fast jede Woche Polizisten schicken, viele von ihnen. Sie würden das Dorf umzingeln und nach den Kindern im schulpflichtigen Alter suchen. Wir könnten nicht glücklich sein, weil wir jeden Tag Schwierigkeiten erwarteten. Väter, die sich weigerten zu kooperieren, wurden verhaftet und inhaftiert. Unmenschliche Verordnungen wurden uns auferlegt, Aushungerung, Beleidigungen und Demütigungen, um uns zur Unterwerfung zu zwingen. Noch immer weigerte sich über die Hälfte der Klan-Führer und Führer der Religionsgemeinschaft, irgendetwas von der Regierung zu akzeptieren. Aus diesem Grund wurden wir von denen, die sich bereits unterworfen hatten, verspottet und als Ausgestoßene behandelt. Schließlich haben sie beschlossen, etwas gegen uns zu unternehmen, weil wir sie davon abhielten, bestimmte Gefälligkeiten von der Regierung zu bekommen.

     Zu dieser Zeit wurde Lololma’s Nachfolger, Tawaquaptewa, Häuptling von Oraibi. Es war unter seiner Führung als das traurige Ereignis, die Vertreibung der getreuen Hopi aus Oraibi, ausgelöst wurde. Da wir "Feindseligen," wie wir von den Missionaren und Regierungsangestellten genannt wurden, uns weigerten, seinen Wünschen zu folgen und die Lebensweise des weißen Mannes anzunehmen, beschloss er, uns gewaltsam zu vertreiben. Er nahm an, dass er ohne unsere Einmischung Nutzen aus den guten Dingen ziehen könnte, die durch Bahanna angeboten wurden.

    

DIE GETREUEN HOPI, DIE AUS ORAIBI VERTRIEBEN WURDEN

 

     Am 7. September 1906 betraten seine Gefolgsleute, befehligt von Tewaquaptewa selbst, das Haus, wo wir über Prophezeiungen diskutierten und warfen uns hinaus. Wir leisteten keinen Widerstand, bis Gewehre und andere Waffen gezeigt wurden und sie uns zu schlagen begannen. Dann leisteten wir nur so weit Widerstand, um uns selbst vor Verletzungen zu schützen. Ich wurde bewusstlos geschlagen. Als ich zu mir kam, waren alle meine Leute versammelt, um zu gehen. Mein Vater, Yukiuma, wurde zum Anführer gewählt. Die Frauen und Kinder, mit ein paar Habseligkeiten auf dem Rücken, ein bisschen Essen, und ohne Schuhe, waren bereit zu gehen. Einige versuchten, in ihre Häuser zurückzugehen, um ihre Wertsachen und etwas zusätzliches Essen zu holen, aber sie wurden zurückgewiesen. (Im "Buch der Hopi" [Frank Waters, Viking Press (1963)] heißt es, wir durften zurückgehen und einige Habseligkeiten holen, aber das ist nicht wahr. Dieses Buch ist nicht akkurat.) Nachdem wir gegangen waren, erfuhren wir, dass unsere Häuser geplündert worden waren und dass auf unseren Feldern Pferde freigelassen worden waren und unsere Feldfrüchte gefressen hatten, die gerade reif für die Ernte waren.

     Daher mussten wir wieder migrieren, um ein neues Zuhause zu finden und um eine korrupte Welt der Verwirrung hinter uns zu lassen. Wir strebten es an ein neues Leben zu beginnen, unsere zeremoniellen Zyklen fortzuführen, und unsere Lebensweise ohne Einmischung zu bewahren, aber jetzt wissen wir, dass dies ein toter Traum war, denn die Einmischung hat sich bis heute fortgesetzt.

 

DIE GRÜNDUNG DES DORFES HOTEVILLA

 

     Das Dorf Hotevilla wurde wegen eines bestimmten Zwecks gegründet, um fest zu den Weisungen des Großen Geistes zu stehen und um die Prophezeiungen bis zum Ende zu erfüllen. Es wurde von guten Leuten errichtet, von einmütigen Leuten, die diese Weisungen tatsächlich lebten. Es gab reichlich Wasser und auch Holz, aus dem wir Notunterkünfte bauten, in denen wir den kalten Winter mit sehr wenig Decken überleben sollten. Die Nahrung war knapp, aber wir schafften es, von dem Land zu leben, indem wir Wild jagten und Gemüse ernteten. Wir waren geeint in Einsheit, aber sie würde aufgrund des extremen Drucks von außen wieder in zwei Teile gespalten werden.

    

ERNEUERTE ANGRIFFE

 

     Kaum waren unsere Fußspuren in Oraibi verblasst, als wir uns frühmorgens von Regierungstruppen umstellt fanden. All den Leuten, einschließlich der Kinder, wurde befohlen, sechs Meilen zu einem Ort unterhalb von Oraibi zu marschieren. Von dort aus wurden alle Männer über vierzig Meilen zur US-Regierungsbehörde in Keams Canyon getrieben, wo sie für ungefähr anderthalb Jahre eingesperrt wurden, weil sie unter anderem das großzügige Angebot der Ausbildung für unsere Kinder nicht akzeptierten.

     Das erste, was man uns befahl, war, Papiere zu unterschreiben. Wir lehnten ab. Dann sperrten sie uns für einige Tage in ein Gebäude ein, ohne Essen und mit sehr wenig Wasser, bis wir sehr hungrig waren. Wieder versuchten sie, uns dazu zu bringen, Papiere zu unterschreiben, und versprachen, uns zu füttern und uns gehen zu lassen, aber wir lehnten wieder ab. Sie versuchten andere Tricks, damit wir unterschreiben, aber jedes Mal lehnten wir ab. Schließlich brachten sie uns zu einer Schmiede, wo sie Ketten an unsere Beine nieteten, mit Schlingen und Haken, und uns paarweise aneinander festmachten. Auf diese Weise waren wir gezwungen, viele Stunden bei einer Straßenarbeitskolonne zu arbeiten, bei gefährlicher Arbeit mit Dynamit auf den steilen Felsklippen in der Nähe der Behörde. Diese Straße ist jetzt das Fundament einer Autobahn, die heute noch genutzt wird.

     In der Nacht wurden wir in Gruppen von je sechs mit langen Ketten aneinander festgemacht. Um unsere Tortur zu vergrößern, wurde unserem Essen Seife hinzugefügt, was uns sehr krank machte. Wenn ein Mann zum Toilettenhaus musste, mussten alle sechs gehen. Während dieser ganzen Zeit wurde die Möglichkeit, bestimmte Papiere zu unterzeichnen, für jene offengelassen, die schwächer werden könnten. Während dieser Zeit wurde mein Vater, Yukiuma, irgendwo anders festgehalten, sodass ich als Anführer amtierte.

     Während wir im Gefängnis waren, wurden nur die Frauen und Kinder und vielleicht ein paar alte Männer hier draußen gelassen. Sie hatten sehr wenig zu essen, aber wie durch ein Wunder gab es eine Menge Kaninchen und anderes Wild, so konnten sie aufgrund dieser Fleischkost den harten Winter überleben. Es war sehr schwer, während die Männer weg waren. Die alten Leute sprachen immer davon. Die Frauen mussten das Holz selbst sammeln. Meine Mutter erzählte mir immer, wie sie Jagdgruppen bilden und die Hunde zur Hilfe holen würden. Wir hatten eine kleine Herde Schafe, die sie, während wir weg waren, gepflegt haben. Während der Anbausaison pflanzten sie die Feldfrüchte, kümmerten sich um die Felder und verrichteten die ganze Arbeit, die die Männer normalerweise tun würden, um zu überleben.

 

DIE ZERRÜTTUNG DAUERT BIS HEUTE AN

 

     Während dieser Periode kehrte eine Gruppe unter der Führung von Kawonumptewa (Sand-Klan), die noch mehr Druck von der Regierung befürchtete, nach Oraibi zurück, um Tawaquaptewa zu folgen und den Weg des weißen Mannes zu akzeptieren, aber sie wurden zurückgewiesen und vertrieben. Sie ließen sich etwa zwei Meilen entfernt von Hotevilla nieder, wo sie das Dorf Bacobi gründeten. Unfähig um selbstständig zurechtzukommen, baten sie die Regierungsbehörde um Hilfe. Die Behörde kam ihnen freudig mit solchen Dingen wie Wohnungsbaumaterialien entgegen. Jetzt akzeptieren sie fast vollständig den Weg des weißen Mannes zusammen mit seiner Religion. Nach dem Gesetz des Großen Geistes sind sie jetzt landlos. Ihre einzigen Vermögenswerte sind ihre Behausungen. Aber durch sie erhielt die Behörde die symbolische Erlaubnis, eine Schule auf dem Hotevilla-Gelände zu bauen, und mit Unterstützung der Behörde haben sie Landraub gegen die Leute von Hotevilla begangen. Auch durch sie hat die Regierung auf dem Hotevilla-Gelände einen Wasserturm gebaut, der der Schule und dem Dorf Bacobi fließendes Wasser liefert und gleichzeitig die natürliche Wasserversorgung der Hotevilla-Bevölkerung vermindert. Die meisten der Leute in Hotevilla lehnen es ab, das Wasser aus diesem Turm zu nutzen. Viele der Probleme, die von den Bacobi-Leuten verursacht wurden, existieren heute noch. Ich kann mich an viel mehr entsinnen, wo ich hoffe, dass es ans Licht kommen wird.

     Als wir Oraibi verließen und uns in Hotevilla niederließen, bekam der Grauadler-Klan mit uns die gleiche Auflage wie in Oraibi, die immer noch in Kraft ist.

     Sie haben wieder Ärger gemacht und sollten deswegen ausziehen. Sie sind das Rückgrat der Unruhen in unserem Dorf, und begehen Verrat an der Hopi-Nation durch ihre Neigung, sich für bestimmte Gefälligkeiten mehr der Überzeugungskraft zu beugen. Es gibt zwei Straßen, denen sie folgen können, der Straße des Großen Geistes oder der Straße von Bahanna, dem weißen Mann. Sie sollen wie vereinbart nach Mushongnovi ziehen, dort warten die Leute tatsächlich auf sie, aber ihnen fehlt der Mut, ihre Zustimmung zu geben. Sie sind Feiglinge, die sich hinter dem menschgemachten Gesetz von Bahanna verstecken.

     Gegenwärtig stehen wir der Gefahr gegenüber, dass wir unser Land ganz verlieren könnten. Durch den Einfluss der Regierung der Vereinigten Staaten, haben einige Leute mit Hopi-Abstammung so was organisiert, was sie den Hopi-Stammesrat nennen, gestaltet nach einem von der Regierung entworfenen Plan, um direkt mit der Regierung und mit Privatunternehmen zu verhandeln. Sie behaupten, im Interesse der Hopi-Leute zu handeln, trotz der Tatsache, dass sie die bestehenden traditionellen Führer ignorieren und nur eine kleine Minderheit von den Leuten mit Hopi-Blut repräsentieren. Große Teile unseres Landes wurden verpachtet, und diese Gruppe akzeptiert jetzt eine Entschädigung von der Indian Claims Commission für die Nutzung von 44.000.000 Morgen Hopi-Land. Dies ist falsch, denn wir haben unseren Ureinwohneranspruch auf dieses ganze Land erhoben, lange bevor die Neuankömmlinge es je betreten haben. Wir erkennen keine künstlichen Grenzen an. Wir echten Hopi sind dem Großen Geist verpflichtet, niemals unser Land zu zerteilen oder es zu verkaufen. Aus diesem Grund haben wir nie einen Vertrag oder ein anderes Dokument unterzeichnet, das dieses Land freigibt. Wir haben gegen alle diese Schritte protestiert, aber ohne Erfolg.

     Also, dieser Stammesrat wurde illegal gegründet, sogar laut den Gesetzen des weißen Mannes. Wir traditionellen Führer haben ihn von Anfang an abgelehnt und protestiert. Trotzdem wurden sie von der Regierung der Vereinigten Staaten organisiert und anerkannt, um deren Fehlverhalten gegenüber der Außenwelt zu verschleiern. Wir haben keine Repräsentanten in dieser Organisation, wir sind auch nicht juristisch ihren Regelungen und Programmen unterworfen. Wir Hopi sind eine unabhängige souveräne Nation, nach dem Gesetz des Großen Geistes, aber die Regierung der Vereinigten Staaten will die uransässigen Führer dieses Landes nicht anerkennen. Stattdessen erkennt er {der weiße Mann} nur das an, was er selbst aus den Kindern von heute geschaffen hat, um seinen Plan auszuführen, alles von unserem Land zu beanspruchen.

     Aus diesem Grund stehen wir jetzt der allergrößten Bedrohung gegenüber, dem tatsächlichen Verlust unserer Maisfelder und Gärten, unserer Tiere und unseres Wilds, und unserer natürlichen Wasserversorgung, die der Lebensweise der Hopi ein Ende bereiten würde. Auf Drängen des Innenministeriums der Vereinigten Staaten hat der Stammesrat mehrere Verträge mit einem außenstehenden Privatunternehmen, der Peabody Coal Company, unterzeichnet, die es ihnen ermöglichen, unser Land auf Kohlevorkommen zu erkunden und die heiligen Mesas im Tagebau auszubeuten, und die Kohle an mehrere große Kraftwerke zu verkaufen. Dies ist Teil eines Projekts, das gegen unseren Wunsch beabsichtigt die Schwerindustrie in unser Gebiet zu bringen. Wir wissen, dass dies die Felder und Weideflächen verschmutzen und die Tierwelt vertreiben wird. Große Mengen Wasser werden unterhalb unseres Wüstengebietes abgepumpt und verwendet, um Kohle durch ein Rohr zu einem Kraftwerk in einem anderen Staat (Nevada) zu pressen. Der Verlust dieses Wassers wird sowohl unsere landwirtschaftlichen Betriebe als auch die Weideflächen der Tiere betreffen. Es bedroht auch unsere heiligen Quellen, unsere einzige natürliche Wasserquelle, auf die wir seit Jahrhunderten angewiesen sind.

     Wir Hopi wussten, all dies würde sich ereignen, weil dies der Universale Plan ist. Es wurde vom Großen Geist und dem Schöpfer geplant, dass, als der Weiße kam, er uns viele Dinge anbieten würde. Wenn wir diese Angebote von seiner Regierung akzeptieren würden, wäre das der Untergang der Hopi-Nation. Hopi ist der Stammbaum dieses Kontinents, während andere der Stammbaum anderer Kontinente sind. Wenn also Hopi dem Untergang geweiht ist, wird die ganze Welt zerstört werden. Das wissen wir, weil dasselbe in der anderen Welt geschah. Wenn wir also überleben wollen, sollten wir zu dem Weg zurückkehren, den wir am Anfang gelebt haben, dem friedlichen Weg, und sollten alles akzeptieren, was der Schöpfer uns gegeben hat, damit wir ihm folgen können.

     Die Gesetze des weißen Mannes sind viele, aber meines ist eines. Die Gesetze des weißen Mannes sind alle übereinandergestapelt. So viele Leute haben die Vorschriften gemacht, und viele von ihnen werden jeden Tag gemacht. Aber mein Gesetz ist nur das des Schöpfers, nur eines. Und kein menschengemachtes Gesetz muss ich befolgen, weil es sich ständig verändert und mein Volk verdammen wird.

     Wir wissen, wenn die Zeit kommt, dass der Hopi reduziert wird, auf vielleicht eine Person, zwei Personen, drei Personen. Wenn er dem Druck von den Leuten, die gegen die Tradition sind, widerstehen kann, könnte die Welt vor der Zerstörung erhalten bleiben. Wir sind an der Stufe, wo ich allein stehen muss, frei von unreinen Elementen. Ich muss weiterhin mein Volk auf dem Weg führen, den der Große Geist für uns zum Zurücklegen geschaffen hat. Ich missachte niemanden. Alle, die treu sind, und dem Weg des Großen Geistes vertrauen, haben die Freiheit, denselben Weg zu folgen. Wir werden entlang des Wegs vielen Hindernissen begegnen. Die friedliche Lebensweise kann nur durch Leute mit starkem Mut und durch die Reinigung aller Lebewesen erreicht werden. Die Krankheiten von Mutter Erde müssen kuriert werden.

     Wie wir behaupten, sind die Hopi die ersten Menschen, die erschaffen wurden. Sie müssen die Krankheiten ihres eigenen Stammbaums kurieren, damit alles auf natürliche Weise friedvoll wird, durch den Willen des Schöpfers. Er wird die Welt kurieren. Aber gerade jetzt wird Hopi verletzt. Für uns ist das ein Zeichen, dass die Welt in Schwierigkeiten ist. Überall auf der Welt haben sie gekämpft, und es wird sich verschlimmern. Nur die Reinigung der Hopi von störenden Elementen wird die Probleme hier auf dieser Erde in Ordnung bringen. Wir haben all diese Not und Bestrafung nicht umsonst erfahren. Wir leben nach diesen Prophezeiungen und Lehren, und egal, was passiert, wir werden uns unter keinem Druck von irgendjemandem niederwerfen.

     Wir wissen, dass bestimmte Leute beauftragt sind, die Reinigung zu bewirken. Es ist der Universale Plan seit Anbeginn der Schöpfung, und wir schauen zu ihnen auf, um uns Reinigung zu bringen. Es ist in den Felsschriften auf der ganzen Welt, auf verschiedenen Kontinenten. Wir werden zusammenkommen, wenn Leute auf der ganzen Welt davon erfahren. Deshalb bitten wir dich dringend, diese Nachricht zu verbreiten, damit die Leute davon erfahren, und die Berufenen sich mit ihrer Aufgabe beeilen werden, die Hopi zu reinigen und jene loszuwerden, die unsere Lebensweise behindern.

     Ich habe gesprochen. Ich wünsche, dass diese Botschaft in alle Ecken dieses Landes und über die großen Gewässer hinausgeht, wo Leute mit Verständnis diese Worte der Weisheit und Erkenntnis betrachten können. Das will ich. Denn Leute können verschiedene Meinungen über einige Dinge haben, aber aufgrund der Art der Überzeugungen, auf denen dieses Hopi-Leben basiert, erwarte ich, dass mindestens einer zustimmen wird, vielleicht sogar zwei. Wenn drei zustimmen, wird es viel wert sein.

     Ich schaue immerfort und bete nach Osten zur aufgehenden Sonne, damit mein wahrer weißer Bruder kommt und die Hopi reinigt. Mein Vater, Yukiuma, hat mir immer gesagt, dass ich derjenige sein würde, der zu dieser Zeit die Führung übernimmt, weil ich zum Sonnen-Klan gehöre, dem Vater von all den Menschen auf der Erde. Mir wurde gesagt, dass ich nicht nachgeben darf, weil ich der Erste bin. Die Sonne ist der Vater aller Lebewesen aus der ersten Hopi-Schöpfung. Und wenn ich, der Sonnen-Klan, erledigt bin, dann wird dort kein Lebewesen auf der Erde belassen. Deshalb bin ich standhaft geblieben. Ich hoffe du wirst verstehen, was ich versuche dir zu sagen.

     Ich bin die Sonne, der Vater. Mit meiner Wärme sind alle Dinge erschaffen. Ihr seid meine Kinder, und ich bin sehr besorgt um euch. Ich halte euch fest, um euch vor Schaden zu schützen, aber mein Herz ist betrübt mit anzusehen, wie ihr meine schützenden Arme verliert und euch selbst zerstört. Von der Brust euerer Mutter, der Erde, erhaltet ihr eure Nahrung, aber sie ist zu ernsthaft erkrankt, um euch reines Essen zu geben. Was wird es sein? Wollt ihr das Herz eures Vaters anheben? Wollt ihr die Krankheiten eurer Mutter kurieren? Oder wollt ihr uns in Stich lassen und uns mit Traurigkeit zurücklassen, um zu verwittern? Ich möchte nicht, dass diese Welt zerstört wird. Wenn diese Welt gerettet wird, werdet ihr alle gerettet werden, und wer auch immer standhaft geblieben ist, wird diesen Plan mit uns abschließen, sodass wir alle auf friedliche Weise glücklich sein werden.

    Überall müssen die Leute den Hopi ihre ernsthafteste Beachtung schenken, unseren Prophezeiungen, unseren Lehren und unseren zeremoniellen Pflichten, denn wenn Hopi scheitert, wird es die Zerstörung der Welt und der gesamten Menschheit auslösen. Ich habe durch den Mund des Schöpfers gesprochen. Möge der Große Geist dich auf dem richtigen Weg führen.

 

 

Ergänzende Informationen aus verschiedenen Quellen dazu

 

 

In der Nähe von Oraibi, Arizona, gibt es eine Petroglyphe, die als Prophezeiungsfelsen bekannt ist, welche viele Prophezeiungen der Hopi symbolisiert. Ihre Interpretation ist:

Die große menschliche Figur auf der linken Seite ist der Große Geist. Der Bogen in seiner linken Hand repräsentiert seine Anweisung an die Hopi, ihre Waffen niederzulegen. Die vertikale Linie zur Rechten des Großen Geists ist eine Zeitskala in Tausenden von Jahren. Der Punkt, an dem der große Geist die Linie berührt, ist die Zeit seiner Rückkehr.

Der vom Großen Geist errichtete "Lebenspfad" teilt sich in den unteren, schmalen Pfad des kontinuierlichen Lebens in Harmonie mit der Natur und der breiten oberen Straße der wissenschaftlichen Errungenschaften des weißen Mannes. Die Stange zwischen den Pfaden oberhalb des Kreuzes ist das Kommen des weißen Mannes; das Kreuz ist das des Christentums. Der Kreis unterhalb des Kreuzes repräsentiert den kontinuierlichen Lebensweg.

Die vier kleinen menschlichen Figuren auf der oberen Straße repräsentieren, auf einer Ebene, die vergangenen drei Welten und die Gegenwart; auf einer anderen Ebene zeigen die Figuren, dass einige der Hopi den Pfad des weißen Mannes gehen werden, nachdem sie durch seinen Glamour verführt worden sind.

Die beiden Kreise auf dem unteren Pfad des Lebens sind das "große Erschüttern der Erde" (Erster und Zweiter Weltkrieg).

Die Swastika in der Sonne und das Keltische Kreuz repräsentieren die zwei Helfer von Pahana {auch Bahana oder Bahanna}, den Wahren Weißen Bruder.

Die kurze Linie, die zum geraden Pfad des Lebens zurückkehrt, ist für die Leute die letzte Chance, zur Natur zurückzukehren, bevor die obere Straße zerfällt und sich auflöst. Der kleine Kreis über dem Pfad des Lebens, nach der letzten Gelegenheit, stellt die Große Reinigung dar, nach der der Mais wieder in Fülle wächst, wenn der Große Geist wiederkommt. Und der Pfad des Lebens für immer weitergeht ...

Der Hopi-Schild in der unteren rechten Ecke symbolisiert die Erde und den Bereich der vier Ecken, wo die Hopi untergebracht sind. Die Arme des Kreuzes repräsentieren auch die vier Richtungen, in die sie gemäß den Anweisungen des Großen Geistes migriert sind.

Die Punkte repräsentieren die vier Farben von dem Hopi-Mais und die vier Rassenfarben der Menschheit.

 

Mehr Informationen über die Hopi findest du auch auf Seiten wie z. B.

https://martinakunzemexicoprojekt.wordpress.com/tag/hopi-weisheit/

http://www.crystalinks.com/hopi.html

 

Es gibt auch einen preisgekrönten Dokumentarfilm "Techqua Ikachi, Land – Mein Leben" von der Regisseurin Anka Schmid und der Künstlerin Agnes Barmettler über die Hopi. Du kannst ihn dir auf youtube ansehen.

 

Part 1

https://www.youtube.com/watch?v=21YJvf0ThHo

Part 2

https://www.youtube.com/watch?v=jhfZwL-5Qe0

 

 

 

Die folgende Prophezeiung wurde 1958 von Weiße Feder, einem Hopi vom alten Bären-Klan, an Pastor David Young weitergegeben.

 

… "Mein Volk erwartet Pahana, den verlorenen Weißen Bruder [von den Sternen], wie es alle unsere Brüder im Land tun. Er wird nicht wie die weißen Männer sein, die wir jetzt kennen, die grausam und gierig sind. Uns wurde vor langer Zeit von ihrem Kommen erzählt. Aber wir erwarten Pahana noch immer.

Er wird die Symbole mitbringen, und das fehlende Stück dieser heiligen Tafel, die jetzt von den Ältesten aufbewahrt wird, die ihm als er wegging, gegeben wurden, das ihn als unseren Wahren Weißen Bruder ausweisen soll.

Die Vierte Welt wird bald enden, und die Fünfte Welt wird beginnen. Das wissen die Ältesten überall. Die Zeichen haben sich über viele Jahre erfüllt, und so sind nur wenige übrig geblieben.

Dies ist das erste Zeichen: Uns wurde vom Kommen der weißhäutigen Männer erzählt, wie Pahana, die aber nicht wie Pahana leben. Männer, die das Land nahmen, das nicht ihres war. Und Männer, die ihre Feinde mit Donner niederstreckten.

Dies ist das zweite Zeichen: Unsere Länder werden das Kommen von sich drehenden Rädern sehen, die mit Stimmen erfüllt sind. In seiner Jugend sah mein Vater mit eigenen Augen, wie sich diese Prophezeiung erfüllte -- die weißen Männer die ihre Familien in Planwagen durch die Prärien bringen.

Dies ist das dritte Zeichen: Ein seltsames Tier wie ein Büffel, aber mit großen, langen Hörnern, wird das Land in großer Anzahl überrennen. Diese sah Weiße Feder mit eigenen Augen - das Kommen des Viehs der weißen Männer.

Dies ist das Vierte Zeichen: Das Land wird durchzogen von Schlangen aus Eisen.

Dies ist das fünfte Zeichen: Das Land wird durchzogen werden von einem riesigen Spinnennetz. {Telefon- und/oder Stromnetz}

Dies ist das Sechste Zeichen: Das Land wird durchzogen werden von Flüssen aus Stein die in der Sonne Bilder machen. {Asphaltstraßen}

Dies ist das Siebte Zeichen: Du wirst hören von dem Meer, das schwarz wird, und viele Lebewesen sterben daran. {Ölpest}

Dies ist das Achte Zeichen: Du wirst viele Jugendliche sehen, die ihr Haar lang tragen wie mein Volk, die kommen und sich zu den indigenen Völkern gesellen, um ihre Wege und Weisheit zu lernen. {Hippiebewegung}

Und dies ist das Neunte und letzte Zeichen: Du wirst von einem Wohnort im Himmel hören, über der Erde, der mit einem großen Knall fallen wird. Es wird als blauer Stern erscheinen. Sehr bald danach werden die Zeremonien von meinem Volk aufhören. {Skylab 1979, MIR 2001, ISS 2025-2028 ?}

Dies sind die Zeichen, dass große Zerstörung kommt. Die Welt wird hin und her schaukeln. Der weiße Mann wird gegen andere Leute in anderen Ländern kämpfen -- mit jenen, die das erste Licht der Weisheit besaßen. Es wird viele Säulen aus Rauch und Feuer geben, solche wie Weiße Feder gesehen hat, wie sie der weiße Mann in den Wüsten nicht weit von hier machte. Nur dass jene welche kommen, Krankheiten und ein großes Sterben verursachen werden.

Viele meiner Leute, die die Prophezeiungen verstehen, werden in Sicherheit sein. Jene, die an den Orten meines Volkes bleiben und leben, werden auch in Sicherheit sein. Dann wird es vieles geben, um es wieder aufzubauen. Und bald - sehr bald danach - wird Pahana zurückkehren. Er wird den Anbruch der Fünften Welt mitbringen. Er wird die Samen seiner Weisheit in ihre Herzen pflanzen. Schon jetzt werden die Samen gepflanzt. Diese sollen den Weg zum Eintritt in die Fünfte Welt ebnen." …

 

 

Diese Übersetzung wurde bereitgestellt von http://www.phantho.de